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Von Manuel Ausloos und Antony Paone
PAIPORTA, Spanien (Reuters) – Hunderte Bewohner eines besonders stark von den tödlichen Überschwemmungen der letzten Woche betroffenen Vororts von Valencia protestierten am Sonntag während eines Besuchs des spanischen Königs Felipe und des Ministerpräsidenten Pedro Sanchez, wobei einige von ihnen Schlamm warfen.
Unter dem Ruf „Mörder, Mörder!“ entluden sie ihren angestauten Ärger über das, was von den örtlichen Bewohnern weithin als verspätete Warnungen der Behörden vor den Gefahren des Sturms und der Überschwemmungen in der Region Valencia am Dienstag und dann als späte Reaktion der Rettungsdienste bei Eintritt der Katastrophe wahrgenommen wurde.
„Es war bekannt und niemand hat etwas unternommen, um es zu verhindern“, sagte ein junger Mann dem König, der trotz der Turbulenzen darauf bestand, mit den Menschen zu sprechen, während der Ministerpräsident sich zurückgezogen hatte.
Während des Besuchs in dem gebeutelten Vorort Paiporta hielt Felipe an einer Stelle einen weinenden Mann an seiner Schulter.
Die Zentralregierung hat erklärt, dass die Ausgabe von Warnungen an die Bevölkerung in der Verantwortung der regionalen Behörden liegt. Die valencianischen Behörden gaben an, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben, basierend auf den ihnen zur Verfügung stehenden Informationen.
Sanchez sagte am Samstag, dass mögliche Fahrlässigkeiten später untersucht würden.
Die Zahl der Todesopfer der schlimmsten Überschwemmungen des Landes in der modernen Geschichte stieg am Sonntag auf 217 – fast alle in der Region Valencia und über 60 allein in Paiporta.
Dutzende Menschen galten noch als vermisst, während rund 3.000 Haushalte immer noch ohne Strom waren, sagten die Behörden.
Tausende zusätzliche Soldaten und Polizisten verstärkten am Wochenende die Katastrophenhilfe in der größten derartigen Friedensoperation in Spanien.
Die Überschwemmungen überfluteten Straßen und untere Etagen von Gebäuden und rissen Autos und Mauerwerk in Schlammtiden fort.
Die Tragödie ist bereits die schlimmste durch Überschwemmungen verursachte Katastrophe Europas in einem einzigen Land seit 1967, als in Portugal mindestens 500 Menschen starben.
Wissenschaftler sagen, dass extreme Wetterereignisse in Europa und anderswo aufgrund des Klimawandels häufiger werden. Meteorologen glauben, dass die Erwärmung des Mittelmeers, die die Wasserverdunstung erhöht, eine Schlüsselrolle dabei spielt, dass Starkregenereignisse schwerwiegender werden.
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