Eine lokale Feuerwehr hat einem neunjährigen Jungen, der bei einem Angriff auf einen deutschen Weihnachtsmarkt getötet wurde, Tribut gezollt. André Gleißner starb, nachdem ein Auto am Freitagabend in eine Menschenmenge auf dem Markt in Magdeburg gefahren war, so die Feuerwehr Schöppenstedt. In einer Erklärung sagten sie, dass er Mitglied der Kinderfeuerwehr in Warle war, was etwa eine Stunde Fahrt von Magdeburg entfernt liegt. Vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren starben ebenfalls bei dem Angriff. Die Behörden halten einen Verdächtigen in Untersuchungshaft wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. „Unsere Gedanken sind bei Andrés Angehörigen, die wir auch in dieser schwierigen Zeit unterstützen möchten“, heißt es in der Erklärung der Feuerwehr. Auch die Jugendfeuerwehr Niedersachsen erwies dem neunjährigen Jungen ihre Ehre. „Unser Beileid gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden“, hieß es in einer Erklärung. „Wir stehen in diesen schwierigen Zeiten an ihrer Seite und drücken unser tiefstes Mitgefühl aus“, fügte sie hinzu. Der Angriff am Freitag hat mehr als 200 Menschen verletzt zurückgelassen, einige davon in kritischem Zustand. Die vier Frauen, die ebenfalls getötet wurden, sind noch nicht identifiziert worden. Das Auto pflügte um etwa 19:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr GMT) am Freitag über einen Notfallfahrzeugzufahrtsweg auf den überfüllten Markt, so die Polizei. Augenzeugen berichteten, dass sie aus dem Weg des Autos sprangen, flohen oder sich versteckten. Unbestätigte Social-Media-Aufnahmen zeigten das Fahrzeug, wie es durch einen Fußgängerdurchgang zwischen den Ständen raste. Die Polizei sagte, der Fahrer sei dann auf die Straße zurückgekehrt und musste im Verkehr anhalten, wo er festgenommen wurde. Rund 100 Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute waren vor Ort, so die Stadtoffiziellen. Ein 50-jähriger Mann wurde in Untersuchungshaft genommen, unter dem Verdacht von fünf Morden, mehrfachen Mordversuchen und gefährlicher Körperverletzung, sagte die Polizei. Der Verdächtige wurde in lokalen Medien als Taleb al-Abdulmohsen identifiziert, ein in Saudi-Arabien geborener Psychiater, der 2006 in Deutschland ankam. Das Motiv hinter dem Angriff bleibt unklar, aber die Behörden sagen, sie glauben, dass der Fahrer alleine gehandelt hat. Deutsche Behörden stehen nach Berichten unter Fragen zur Sicherheit, nachdem sie letztes Jahr gewarnt wurden, dass der Verdächtige eine Bedrohung darstellen könnte. Das saudische Außenministerium sagte, es habe die deutsche Regierung vor den extremistischen Ansichten von al-Abdulmohsen gewarnt, aber keine Antwort erhalten.