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US-Präsident Donald Trump hat kürzlich der EU mit Zöllen gedroht: „Die Europäische Union ist sehr, sehr schlecht zu uns. Also werden sie Zölle zahlen müssen. Das ist der einzige Weg … um Fairness zu erlangen.“ Autos, die in Amerika hergestellt und in die EU verschifft werden, unterliegen Zöllen von 10%, während europäische Fahrzeuge, die in die USA importiert werden, einen wesentlich niedrigeren Zollsatz von 2,5% erhalten. Das scheint nicht fair zu sein, oder?
Bei der WELT-Wirtschaftsgipfel-Konferenz heute in Berlin schlug BMW-CEO Oliver Zipse vor, dass die EU und die USA das Spielfeld ausgleichen, indem sie auf beiden Seiten des Teichs einen einheitlichen Zollsatz von 2,5% anwenden. Dies würde letztendlich den Kunden zugutekommen, indem sie vermeiden können, erhebliche künstliche Aufschläge zu zahlen. Wir können alle zustimmen, dass Neuwagen bereits schockierend teuer sind und Zölle die Situation nur verschlimmern.
Unsere ausgewogene globale Struktur macht uns widerstandsfähig und wettbewerbsfähig. Dennoch ist der freie Handel weltweit von immenser Bedeutung: Er ist einer der wichtigsten Treiber für Wachstum und Fortschritt. Zölle hingegen behindern den freien Handel, verlangsamen Innovationen und setzen eine negative Spirale in Gang. Deshalb sollten wir eher über weniger als über mehr Handelshemmnisse diskutieren. Die EU könnte hier einen wichtigen ersten Schritt tun: Während die Einfuhrzölle für Fahrzeuge aus den USA in die EU zehn Prozent betragen, sind sie in die andere Richtung nur 2,5 Prozent. Lassen Sie uns also ein ausgeglichenes Spielfeld schaffen: einen Zollsatz von 2,5 Prozent auf beiden Seiten. Auch die Verbraucher würden davon profitieren: Denn hohe Zölle machen Produkte teurer und weniger innovativ.
BMW schloss sich in diesem Monat chinesischen Automobilherstellern beim Widerstand gegen EU-Zölle auf in China hergestellte Elektroautos an. Die Luxusmarke legte eine Beschwerde beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) ein. Als die von der EU verhängten Zölle im vergangenen Oktober eingeführt wurden, waren der iX3, der MINI Cooper (J01) und der Aceman schwer betroffen. Die BMW Group wurde mit einem massiven Zollsatz von 20,7% belegt. Für SAIC ist es noch schlimmer, da ihnen ein Zollsatz von 35,3% auferlegt wurde. Autos, die in China hergestellt und in die EU importiert werden, unterliegen ebenfalls einer Einfuhrabgabe von 10%.
Oliver Zipse hat sich sehr deutlich zu Zöllen geäußert und beschrieb sie drastisch als „sich selbst ins Bein schießen“. Er wurde auch mit den Worten zitiert, dass Zölle „schattenhafte Schutzfunktionen sind, die im Grunde uns selbst schaden“. Der Chef von BMW bezog sich auf chinesische EV-Zölle als ein „verheerendes Signal für die europäische Automobilindustrie.“
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