Toyota setzt verstärkt auf Wasserstoff und bringt ein 3. Generation Fuel Cell System auf den Markt, das robuster, effizienter und deutlich günstiger sein soll als zuvor. Während einige Automobilhersteller sich von Wasserstoff zugunsten batterieelektrischer Lösungen abwenden, gehen Toyota und sein Partner BMW den entgegengesetzten Weg.
Der deutsche Automobilhersteller hat seit Jahrzehnten Wasserstoff getestet, angefangen mit dem E12 5er im Jahr 1979, dann dem 2000 V12 750hL, dem H2R und zuletzt dem iX5 Hydrogen. Trotz der Begeisterung von BMW ist ein Serienmodell mit Wasserstoffantrieb bisher nicht in Erscheinung getreten. Das soll sich bald ändern.
Auf dem G65 basierender BMW iX5 Hydrogen
Quellen nahe BMW deuten darauf hin, dass die nächste Generation des X5 (mit dem Codenamen G65) voraussichtlich um 2027 oder 2028 ein Wasserstoff-Serienmodell auf den Markt bringen könnte. Der aktuelle iX5 Hydrogen, von dem weltweit weniger als 100 Einheiten verkauft wurden, verwendet bereits eine von Toyota gelieferte Brennstoffzelle, sodass es fast unvermeidlich ist, dass BMW das neue 3. Generationssystem von Toyota als Grundlage für einen zukünftigen Wasserstoff-SUV nutzen wird. Die Vorteile sind nicht zu übersehen: 20% mehr Reichweite, doppelte Haltbarkeit und ein kompakteres, kostengünstigeres Design.
Dies wäre für BMW ein Game-Changer. Die bayerische Marke erweitert ihr Elektro-Lineup aggressiv, beginnend mit der Neue Klasse, und das Werk in Spartanburg in den USA soll bis 2030 mindestens sechs vollelektrische Modelle produzieren. Das bedeutet, dass der nächste X5 in verschiedenen Varianten erhältlich sein könnte – ein vollständig elektrischer iX5 und ein wasserstoffbetriebener iX5 Hydrogen – und den Kunden mehr Optionen jenseits der reinen Batterieleistung bieten würde.
Warum Wasserstoffautos?
Aber warum überhaupt auf Wasserstoff setzen? Das ist die Frage, die Kritiker und Medien immer wieder stellen, und das ist nicht unberechtigt. Die Wasserstoffinfrastruktur ist bei weitem nicht dort, wo sie sein müsste, und in Regionen wie Nordamerika sind Wasserstofftankstellen rar gesät. Tatsächlich gibt es beispielsweise in New York City keine einzige Tankstelle für Wasserstoff.
Aber Toyota und BMW setzen beide darauf, dass sich das ändern wird. Schwere Lkw, Züge und sogar Schiffe beginnen Wasserstoff als langfristige Lösung zu akzeptieren, und mit zunehmender Nachfrage in diesen Sektoren werden sich auch die Tankstellennetze ausweiten, was Wasserstofffahrzeuge für den Alltag der Fahrer viel praktikabler macht.
Wenn Toyotas 3. Generation Fuel Cell System hält, was es verspricht, könnte BMW das fehlende Puzzlestück haben, um Wasserstoff zu einem ernsthaften Bestandteil seiner Zukunft zu machen. Und diese Zukunft ist gar nicht mehr so weit entfernt: Der Serien-BMW iX5 Hydrogen soll 2027 auf den Markt kommen.