Öffnen Sie die riesige Tür des Mustangs und Sie werden von einem Cockpit begrüßt, das wirklich eine Abkehr von dem darstellt, was zuvor war. Digitale Anzeigen sind für den Mustang natürlich nichts Neues, aber der unsentimentale Ersatz des alten, hantelförmigen Instrumentengehäuses, an dessen Enden sich eine Sammlung von Pixeln befand, die einen traditionellen Drehzahlmesser und Tacho zeigten, ist markant.
An seiner Stelle befindet sich ein flacher, 12,4-Zoll-Bildschirm, der fast überwältigend wirkt. Er ist mit einem weiteren, noch größeren Touchscreen auf einer Konsole verbunden, die im BMW-Stil um 10 Grad zum Fahrer hin geneigt ist. Wenn Sie brillante Grafiken und helle Bildschirme mögen, werden Sie das digitale Amphitheater genießen, das Ford anscheinend mit Rückmeldungen von Millennials und Gen Z-ern im Unternehmen geschaffen hat, aber für uns markiert es ein Erodieren des geradlinigen, altmodischen Charmes des Mustangs.
Die Migration fast aller Befehle in den digitalen Bereich ist zumindest recht effektiv, und die Klimasteuerungssymbole sind eine dauerhafte Einrichtung, die am unteren Rand des zentralen Displays entlangläuft. Wenn die hauseigene Software nichts für Sie ist, ist auch die Integration von Apple CarPlay und Android Auto geschmeidig, und Ford hat glücklicherweise der Versuchung widerstanden, auf einen physischen Lautstärkeregler zu verzichten.
Es gibt auch ein großes Potenzial für Geekertum. Vom Lenkrad aus können Daten wie Kraftstoff-Luft-Gemisch, Luftansaugtemperatur, Differentialöltemperatur usw. abgerufen werden. Vom zentralen Touchscreen aus können Sie auch digitale Interpretationen der Zifferblätter älterer Mustangs aufrufen, wie z.B. des SVT Cobra, der zwischen 1999 und 2001 verkauft wurde.
In architektonischer Hinsicht ist es ansonsten wie gewohnt. Beim Kennenlernen strahlt der Mustang eine angenehm einschüchternde Aura aus. Die Windschutzscheibe ist hoch, die Motorhaube endlos und in einem reinen Coupé konnte ein so weitläufiges Armaturenbrett nur aus den USA stammen. Das Lenkrad ist groß, die optionalen Recaros unseres Testwagens sind riesig und es herrscht ein allgegenwärtiges Gefühl, dass man in etwas sitzt, das unbesiegbar wirken soll. Selbst der Schalthebel für das 10-Gang-Automatikgetriebe ist überdimensioniert.
Die wahrgenommene Qualität ist ein geringer, aber deutlicher Schritt nach oben im Vergleich zur S550-Generation. Es gibt immer noch viel Plastik, aber die Formen sind interessanter, die Passform ist etwas enger als zuvor und die Texturen sind anständig vielfältig. Gleichzeitig lässt die Atmosphäre bei £70.000 noch etwas zu wünschen übrig. BMWs M2 ist sicherlich nicht das Nonplusultra in Bezug auf materiellen Luxus, aber es fühlt sich spürbar reifer an als der Ford und man hat das Gefühl, dass sein Innenraum würdevoller altern wird.
In Bezug auf die Funktionalität gibt es jedoch wenig auszusetzen am Mustang. Die Sitzposition ist recht vielseitig und die optionalen Recaro-Sitze, obwohl sie über keine elektrische Rückenlehnenverstellung verfügen, sind genauso gut für Fahrten auf Landstraßen geeignet wie für Autobahnfahrten. Die Rücksitze sind etwas weniger vielseitig und obwohl schön geformt, sind sie eindeutig entweder als zusätzlicher Stauraum oder für kleine Kinder gedacht. Der Knieraum ist hier hinten deutlich enger als selbst in einem M2. Der Kofferraum hingegen liegt zwischen einem M2 und einem M4. Mit 381 Litern erhalten Sie ähnlich viel wie in einem Kompaktklasse-Hatchback, was mehr als genug ist.