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Für BMW-Enthusiasten ist das Fahren nicht nur ein Mittel, um von A nach B zu gelangen. Es geht um die Verbindung zwischen Ihnen, der ultimativen Fahrmachine, und der Straße. Das befriedigende Klicken eines Gangwechsels, das Brüllen eines Motors, der bis zur Drehzahlgrenze aufheult, die Vibration der Kraft, die durch die Pedale drückt – es ist ein Erlebnis, nicht nur ein Transportmittel. Also stellt sich angesichts zukünftiger elektrischer BMW-Sportwagen eine wichtige Frage: Werden BMW-EVs diese besondere Verbindung verlieren? Und wie sieht es mit BMW M aus? Werden sie sich immer noch wie echte M-Autos anfühlen?
Überraschenderweise ist die Antwort nicht so schwarz-weiß, wie man vielleicht denken könnte. BMW – und auch einige andere Automobilhersteller – erforschen Möglichkeiten, modernes elektrisches Leistungsvermögen mit dem rohen, haptischen Engagement zu verbinden, das wir lieben gelernt haben. In einem kürzlich durchgeführten Frage-und-Antwort-Segment versuchte BMW M, einige der Fragen zu klären, die viele von uns haben.
Könnte ein elektrischer BMW M ein Schaltgetriebe haben?
Auf dem Papier benötigen Elektroautos keine Getriebe. Ihre Motoren liefern sofortiges maximales Drehmoment, sobald Sie das Gaspedal drücken, daher sind Mehr-Gang-Getriebe, geschweige denn ein Schaltgetriebe, einfach nicht notwendig. Aber das verfehlt den Punkt. Für BMW-Enthusiasten geht es bei einem Schaltgetriebe um das Gefühl, die Kontrolle, den kleinen Kick eines perfekten Schaltvorgangs.
BMW versteht das. „Es geht nicht nur darum, die typische BMW M-Performance im BEV-Sektor zu liefern – unser Versprechen ist, dass jeder Nachfolger eines Modells seinen Vorgänger in Bezug auf Leistung übertreffen wird“, sagt BMW M. „Aber es ist genauso wichtig, den BEV-Modellen einen typischen BMW M-Charakter zu verleihen – und das gilt auch für den Sound, mechanische Geräusche, Schaltvorgänge, etc. Wir arbeiten immer daran, emotionale und kraftvolle Lösungen zu schaffen.“
Image by BMW-M.com
Offensichtlich deuten sie darauf hin, die Idee von simulierten Gangwechseln für ihre elektrischen M-Modelle zu erforschen. Die meisten von uns werden die Augen verdrehen, wenn sie das lesen. Aber könnten wir uns vorstellen, ein elektrisches M-Auto von BMW mit Schaltwippen oder einem Schalthebel zu fahren, der es Ihnen ermöglicht zu schalten, und bei jedem „Gangwechsel“ reagiert das Auto genau wie ein manuelles Auto mit Verbrennungsmotor? Natürlich können wir das, aber ob dieser mechanische Stoß von einem Auto mit Verbrennungsmotor repliziert werden könnte, ist eine andere Geschichte.
BMW ist jedoch nicht allein. Andere Marken testen bereits ähnliche Ideen:
Toyota arbeitet an einer manuellen Simulation für ihre Elektrofahrzeuge, komplett mit Kupplungspedal und Schalthebel. Sie bauen sogar das Risiko des Abwürgens ein – nur für dieses authentische „Fahr-mit“-Erlebnis.Hyundais Ioniq 5 N hat eine clevere „e-shift“-Funktion, die ein 8-Gang-Getriebe simuliert. Sie spüren das „Schalten“ des Autos, inklusive einer simulierten Motorbremsung, wenn Sie das Gaspedal loslassen.Jeep hat das Wrangler Magneto-Konzept mit einem echten Sechsgang-Schaltgetriebe gebaut. Ja, ein Schaltgetriebe in einem Elektroauto. Es geht mehr um die Neuheit als um die Notwendigkeit, aber es ist zweifellos cool.
Diese Marken greifen alle eine wichtige Wahrheit auf: Fahremotionen sind entscheidend. In einem Interview zu Beginn dieses Jahres schloss BMW M CEO Frank van Meel das Hinzufügen von Gimmicks zu zukünftigen M-EVs aus, wie z.B. Tankwenden. Dennoch könnten simuliertes Schalten im Spiel sein. Denken Sie darüber nach: Mit fortschrittlicher Technik könnte BMW die kleinen mechanischen Eigenheiten replizieren, die wir lieben. Der Stoß eines Gangwechsels. Die leichte Vibration eines hart arbeitenden Motors. Das Gefühl von Kraft, die durch das Auto strömt, wenn Sie es härter drücken. All das ist erreichbar – auch in einer elektrischen Welt.
Was ist mit dem Sound: Kann ein BMW M immer noch wie ein BMW M klingen?
Wenn Sie jemals ein M-Auto gefahren sind, wissen Sie, dass der Sound Teil des Zauber ist. Ob es das Grollen eines Reihensechsers oder das tiefe Brummen eines V8 ist, BMW-Motoren erzeugen nicht nur Geräusche – sie machen Musik. Was passiert also, wenn dieser Motor durch flüsterleise Elektromotoren ersetzt wird?
BMW geht dieses Problem bereits mit IconicSounds Electric an, einer Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Zimmer. Für ihre regulären Elektroautos haben sie futuristische Klanglandschaften geschaffen, die zum Fahrstil des Autos passen. Aber für BMW M muss der Sound aggressiver, mechanischer sein – etwas, das lebendig wirkt.
Stellen Sie sich ein elektrisches M-Auto vor, das bedrohlich summt, wenn Sie sich mit niedriger Geschwindigkeit bewegen, dann in ein intensives, Science-Fiction-artiges Brüllen übergeht, wenn Sie das Gaspedal durchtreten. Kombinieren Sie das mit simulierten Gangwechseln und Vibrationen, und plötzlich beginnt es, sich mehr nach dem M-Erlebnis anzufühlen, das wir kennen und lieben.
Für BMW M geht es in der Zukunft nicht darum, die Seele des Fahrens zu verlieren – es geht darum, sie weiterzuentwickeln. Ob sie es wirklich schaffen können – oder ob der Markt bereit ist für elektrische M-Autos – bleibt abzuwarten. Aber basierend auf dem, was wir bisher gesehen haben, und was wir aus erster Hand erlebt haben (mehr dazu bald), sieht die Zukunft vielversprechend aus.
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