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Kleinst-EVs spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie Millionen von Menschen sich fortbewegen. Nun ist auch Rivian mit von der Partie.
Elektrische Mikromobilität – der Bereich des Transports, der sich mit Dingen wie E-Bikes und E-Scootern von Marken wie Lime und Bird befasst – steckt noch in den Kinderschuhen. Bisher wurde die Branche von Modeerscheinungen (Stichwort Segway), finanziellen Problemen und Zuverlässigkeitsbedenken hinsichtlich Diebstahl und allgemeiner Organisation geplagt. Offenbar glaubt Rivian, dass es das ändern kann, und hat sein selbstinkubiertes Startup „Also“ ausgegliedert, das leichte Elektrofahrzeuge (LEVs) und andere persönliche Transportmittel produzieren wird.
Rivian R1S
Rivian
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Auch, Inc. wird sich auf die US- und europäischen Märkte konzentrieren und plant ein Flaggschiffprodukt für 2026
Früher ein kleines Team innerhalb von Rivian, steht das neue Mikromobilitätsgeschäft jetzt technisch alleine da. Auch wurde vor rund dreieinhalb Jahren als eine Art Erkundungsreise gestartet, um zu sehen, ob Rivian seine bestehenden Stärken nutzen kann, um erschwingliche (und profitabel) persönliche Transportmittel zu entwickeln. Wie sich herausstellte, kam Rivian zu dem Schluss, dass es ein „deutlich verbessertes Produkt im Vergleich zu den derzeit verfügbaren Angeboten“ liefern kann, was zur Entscheidung führte, dass Auch, Inc. eigenständig agieren soll. Während Rivian einen „erheblichen Minderheitsanteil“ behält, hat der Risikokapitalfonds Eclipse Ventures zusätzliche 105 Millionen Dollar bereitgestellt. Die Website von Also behauptet, dass das neue Flaggschiffprodukt des Unternehmens in der ersten Jahreshälfte nächsten Jahres erscheinen wird, nennt aber außer den USA und Europa keine anderen Märkte namentlich.
Sowohl der R1S als auch der R1T waren erfolgreich und beweisen, dass Rivian eine ziemlich gute Vorstellung davon hat, was sich verkaufen lässt und was nicht. Wird sich das auch auf Auch übertragen?
Wie genau dieses „Flaggschiff“ aussehen wird, ist wohl noch unklar. Auch sagt, dass es „eine aufregende Palette von Elektrofahrzeugen entwickelt, die effizient, nachhaltig und angenehm zu nutzen sind.“ Ein weiteres wichtiges Detail ist, dass sie eine komplett eigene Plattform nutzen, die alles von der Software bis zu den Motoren umfasst. Es besteht wenig Zweifel daran, dass Auch hier stark von seiner Herkunft bei Rivian profitiert hat, aber das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. In einem Interview mit InsideEVs deutet Chris Yu, der Präsident von Auch, an, dass die Marke auf einen „Skateboard“-Ansatz setzen wird und zwei-, drei- und vierrädrige Maschinen anbieten wird. Alles wird wie bei den Fahrzeugen von Rivian intern hergestellt.
Rivians Expansion in die Mikromobilität bekräftigt die Stärke der Marke
Man wird keine Autos mit einem Auch-Logo sehen – die Marke hört laut Yu „knapp vor einem homologierten Auto“ auf – denn das würde den eigentlichen Sinn verfehlen. Auch, das Yu als ehemaliges „Skunkworks-Programm“ bezeichnet, ist ein weiteres Werkzeug im Werkzeugkasten von Rivian, das dazu beitragen wird, dass das Unternehmen weiterhin überleben und gedeihen kann. Wenn man dies zu Rivians ausgezeichnetem Fahrplan (den Elektro-SUVs R2 und R3), der sehr öffentlichen Partnerschaft mit Amazon und den Joint Ventures mit Mercedes-Benz zur Belieferung des europäischen Marktes mit Lieferwagen hinzufügt, könnten die Zweifel an der Langlebigkeit der Marke genauso gut die Wirrungen eines Verrückten sein.
Abschließende Gedanken
Die Elektrifizierung in der Mikromobilität hat lange Beine und befindet sich erst am Anfang ihrer Relevanz. Tatsächlich gibt es den Begriff „Mikromobilität“ selbst erst seit rund zehn Jahren. Mit zunehmender Verdichtung der Städte, steigenden Preisen für Autos und der fortschreitenden Inflation werden immer mehr Menschen über Alternativen zum Autobesitz nachdenken. Rivian und damit auch Auch haben Erfahrung und das richtige Messaging; jetzt brauchen sie nur noch ein Produkt, das die Menschen wirklich begeistert.
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