Volkswagen gegen Chinas staatlich unterstützte Elektrofahrzeuge: Ein Kampf ums Überleben im größten Markt der Welt.

Volkswagens jahrzehntelange Herrschaft als Chinas beliebtester ausländischer Automobilhersteller ist zu einem jähen Ende gekommen.

Nachdem der deutsche Automobilhersteller 40 Jahre lang den chinesischen Markt mit Modellen von budgetfreundlichen Santanas bis hin zu leistungsstarken Audis angeführt hatte, wurde er von einheimischen Elektrofahrzeug (EV)-Riesen wie BYD entthront. Subventionen, Preisnachlässe und politische Verschiebungen machen es Volkswagen schwer, seinen Stand in China zu halten, einem Markt, der nun stark zu staatlich unterstützten EVs tendiert.

Ein Wechsel von ausländischen zu lokalen Marken

Jahrelang symbolisierten Volkswagens Fahrzeuge Qualität und Status für chinesische Verbraucher. Aber heute verblasst dieses Bild schnell. BYD und andere chinesische Automobilhersteller haben die Aufmerksamkeit des Marktes erregt, insbesondere durch innovative EV-Technologie und aggressive Preistaktiken. Während VW einst mit zuverlässigen, gut konstruierten Autos gleichgesetzt wurde, sehen chinesische Verbraucher die Marke heute als Vertreter der Vergangenheit.

„Chinesische Verbraucher sehen VW als den König von gestern, einer Ära, in der globale Marken das Sagen hatten“, sagte Michael Dunne, ein Berater der chinesischen Autoindustrie. „Heute zucken viele chinesische Verbraucher gleichgültig mit den Schultern, wenn es um VW-Produkte geht. Sie bevorzugen frischere, überzeugendere Angebote von heimischen Marken.“

Während der Wettbewerb zunimmt, sieht sich Volkswagen mit den Folgen eines intensiven Preiskampfes und einer sich schnell verändernden Verbraucherbasis konfrontiert, die heimische, hochtechnologische EVs herkömmlichen Benzinfahrzeugen vorzieht.

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Von staatlich geförderten Preiskriegen ausländischer Automobilhersteller zermalmt

Eine der größten Herausforderungen für Volkswagen in China ist der anhaltende Preiskampf unter den EV-Herstellern. Chinesische staatliche Banken und lokale Regierungen haben in großem Umfang inländische EV-Hersteller subventioniert, was Unternehmen wie BYD ermöglicht, ihre Autos zu massiven Rabatten zu verkaufen, manchmal bis zu 50% unter den Herstellungskosten. Volkswagen hat sich jedoch geweigert, diese aggressiven Preissenkungen mitzumachen.

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„Elektroautos werden mit Rabatten von bis zu 50 Prozent auf den Markt gedrängt“, sagte ein Volkswagen-Sprecher. „Deshalb haben wir letztes Jahr beschlossen, dass wir in diesem ungesunden Umfeld nicht um jeden Preis weiter wachsen wollen.“

Diese Entscheidung führte zu einem Rückgang von 10,2% der VW-Verkäufe in China allein in den ersten neun Monaten des Jahres, was Gewinne in allen anderen Märkten effektiv zunichte machte.

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EV-Strategiefehler setzen VW ins Hintertreffen

In einem Markt, der zunehmend Hybrid- und Elektrooptionen bevorzugt, war Volkswagen langsam in der Anpassung seines Angebots. Während Unternehmen wie BYD eine umfangreiche Palette von Plug-in-Hybriden entwickelt haben, die chinesische Käufer ansprechen, hat VW erst kürzlich zugesagt, sein Hybridangebot auszubauen. Die Verzögerung bedeutet, dass Volkswagen effektiv vom Markt für Plug-in-Hybride ausgeschlossen ist, bis Ende nächsten Jahres – eine kostspielige Lücke, da die Nachfrage in China nach solchen Fahrzeugen weiter steigt.

URUMQI, CHINA – 13. MÄRZ: Menschen betrachten das Volkswagen Lingdu L-Auto während der Xinjiang International Auto Show 2024 am 13. März 2024 in Urumqi, Xinjiang Uygur Autonomous Region of China. (Foto von Liu Xin/China News Service/VCG über Getty Images)

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Um verlorene Zeit aufzuholen, hat VW Beteiligungen an Unternehmen wie Xpeng, einem chinesischen EV-Hersteller, übernommen, in der Hoffnung, die Produktion wettbewerbsfähiger elektrischer Modelle zu beschleunigen. Aber auch wenn VW versucht, seinen Übergang zu beschleunigen, muss es sich mit Konkurrenz von BYD und Tesla auseinandersetzen, die bereits erhebliche Marktanteile und etablierte Produktionsstätten haben.

Politische Komplikationen in Xinjiang schaden VWs Image

Volkswagens Probleme in China gehen über den Marktwettbewerb hinaus, da politische Herausforderungen seine Probleme verschärfen. VWs Präsenz in Xinjiang – einer Region, die im Zentrum von Menschenrechtsbedenken über die Behandlung der Uiguren steht – hat Kritik von globalen Menschenrechtsorganisationen hervorgerufen und Spannungen mit westlichen Regulierungsbehörden geschaffen.

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Der vor einem Jahrzehnt gebaute VW-Werk in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang, sollte kostengünstige benzinbetriebene Autos für Westchina produzieren. Die Produktion wurde jedoch 2019 aufgrund schwacher Nachfrage eingestellt, und das Werk steht größtenteils still, mit nur einer Skelettbesatzung von 190 Arbeitern, die Fahrzeuge für die Auslieferung vorbereiten.

Diese Verbindung mit Xinjiang hat Volkswagen für internationale Aufmerksamkeit empfänglich gemacht, insbesondere angesichts von Vorwürfen gegen VW wegen angeblichem Zwangsarbeitseinsatz. Obwohl VW diese Anschuldigungen zurückweist, haben ausländische Aktivisten weiterhin mehr Transparenz gefordert. Bemühungen von VW, eine unabhängige Prüfung in Xinjiang zu beauftragen, um die Einhaltung von Arbeitsstandards zu überprüfen, wurden kritisiert, weil sie es versäumt haben, die Anonymität der Arbeiter angemessen zu schützen.

Zusätzlich kompliziert die Abhängigkeit von VW von seinem chinesischen Partner SAIC, einem staatseigenen Unternehmen, das eng mit der chinesischen Regierung verbunden ist, die Situation. Der Rückzug aus Xinjiang ist nicht einfach, insbesondere angesichts des anhaltenden Drucks Chinas auf ausländische Unternehmen, in der Region investiert zu bleiben. VW befindet sich in einer heiklen Situation: Das Menschenrechtsverzeichnis des Unternehmens in Xinjiang schadet seinem Ruf im Westen, aber ein Rückzug ist ohne Aufregung bei seinen chinesischen Partnern fast unmöglich.

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Importzölle setzen VWs chinesische EV-Importe zusätzlich unter Druck

Die Probleme von Volkswagen in China beschränken sich nicht nur auf die inländische Produktion. Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, begann VW damit, in China hergestellte EVs wie den Cupra Tavascan nach Europa zu exportieren. Aber eine neue Schicht von Importzöllen von der Europäischen Kommission, die dazu bestimmt sind, Chinas EV-Subventionen auszugleichen, hat diese Exporte beeinträchtigt.

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Letzte Woche begann die Europäische Kommission, einen 37%igen Zoll auf alle EVs zu erheben, die VW aus China importiert – eine Strafe für europäische Automobilhersteller, die sich nicht an die Untersuchung der Kommission zu den chinesischen Subventionen gehalten haben. VWs mangelnde Kooperation führte zunächst zu der höchsten Zollsatz, obwohl es später eine Reduzierung auf 21% aushandeln konnte. Trotzdem bleibt VW im Vergleich zu Wettbewerbern wie Tesla, der nur einem 7,8%igen Zoll unterliegt, und BYD, der einem 17%igen Satz gegenübersteht, im Nachteil.

Diese Tarifunterschiede setzen VW in Europa in eine schwierige Position. Da chinesisch hergestellte EVs nun deutlich teurer im Import sind, könnte VW Schwierigkeiten haben, mit Tesla und BYD bei den Preisen in Europa zu konkurrieren – einem wichtigen Markt, in dem es seine EV-Verkäufe steigern will.

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Abschließende Gedanken

Volkswagens Absatzprobleme in China haben weitreichende Auswirkungen. Der schrumpfende Marktanteil der Marke in China bedeutet, dass auch die globalen Verkäufe des Unternehmens leiden, wobei das Unternehmen versucht, schnell Kosten durch Entlassungen, Lohnkürzungen und Werksschließungen in Deutschland zu senken.

Volkswagens Position in China, die einst scheinbar unerschütterlich war, wurde durch eine Kombination wirtschaftlicher, politischer und wettbewerbsbezogener Kräfte untergraben. Von aggressiven staatlich unterstützten EV-Preissenkungen bis hin zu komplexen geopolitischen Problemen in Xinjiang steht VW vor einem harten Kampf, um in einem Markt wieder Fuß zu fassen, den es einst angeführt hat. Ob es diese Herausforderungen bewältigen und seine Präsenz wiederherstellen kann, bleibt abzuwarten.