
Alljährlich verzaubert der blühende Mandelbaum Bewohner und Touristen gleichermaßen. Kaum ein Naturphänomen löst größere Begeisterung aus. Weiß und Rosa leuchten große Teile der Insel. Schon im Januar wurden ob des milden bisherigen Winters blühende Mandelbäume gesichtet und dies wird bis ca. Mitte März auch andauern, abhängig von den Wetterbedingungen und dem Mandelbaum-Typs. Es gibt auf Mallorca ca. 150 verschiedene MandelbaumSorten. Wo es am schönsten ist – da hat jeder so seine eigenen Geheimstellen. Aber generell sollte man sich abseits der Hauptstraßen auf Nebenstraßen und kleinen Wegen über die Insel bewegen. Besonders schön blühende Zonen findet man südlich von Llucmajor, rund um Randa, Ca‘s Concos, Es Capdella, Puigpunyent sowie in der Inselmitte zwischen Alaró, Lloseta und Campanet. Einzig im Norden der Insel rund um Sa Pobla oder Muro, wo die Felder vorwiegend landwirtschaftlich genutzt werden, findet man nur vereinzelt Bäume.

Mandelbäume – wild oder bewirtschaftet? Gepflanzt und kultiviert werden Mandelbäume seit über 4.000 Jahren, auf Mallorca wurde der „Baum der Mohammedaner“ erstmalig von eben jenen angepflanzt, als sie die Insel dominierten, also ab 902/903 n.Chr. Knapp fünf Millionen Mandelbäume soll es noch auf der Insel geben – Tendenz sinkend. Viele wachsen wild. Bewirtschaftet werden hingegen aktuell leider nur noch rund 20.000 Hektar. Diese Zahlen beziehen sich auf offizielle Mandelbaum-Plantagen, die auch geringe Subventionen der Regierung bzw. der EU bekommen. Ein dramatischer Einbruch. Der Grund: Für Mandeln zahlt man heutzutage kaum noch Geld. Wenn ein Bauer etwa zwei Euro pro Kilo bekommt, kann er froh sein. Demgegenüber stehen die hohen Kosten für Pflege, Bewirtschaftung und Ernte. Ein gut bewässerter Baum liefert pro Jahr im Durchschnitt 50 Kilo Mandeln. Bäume, die ohne Bewässerung auskommen müssen, gerade mal 15-20 Kilo. Früher galten die mallorquinischen Mandeln als die besten der Welt, und dies gilt immer noch für Mandeln von gepflegten Bäumen.

Mandelprodukte
Aber die mallorquinische Mandel gilt trotzdem als eine der besten weltweit. Man nutzt sie vielfältig in der Gastronomie bei Süßspeisen (Kuchen, Schokolade, Plätzchen), Füllungen, Krusten, Saucen, zum Würzen wie z.B. die Gewürzmischungen von Amettla+ oder für die Algen-Mandel-Gewürzmischungen Picalga von Especias Crespí, in Getränken (Likör und Mandelmilch) und in der Kosmetik (Cremes) sowie beim Parfüm Flor d‘Ametler.
Mandeln sind gesund
Mandeln spielen eine wesentliche Rolle in der gesunden Ernährung. Man könnte sagen, sie sind ein Superfood, denn sie enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Darunter die Vitamine E, B1, B2, B6 sowie Biotin, außerdem Eisen, Zink, Folsäure, Jod, Magnesium und Kalzium. Der Verzehr von frischen Mandeln oder ökologischem Mandelöl kann somit helfen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Es senkt Cholesterinspiegel und Blutzucker, verbessert die Knochendichte, was wiederum das Osteoporose-Risiko reduziert, unterstützt Immunsystem und Diäten, stärkt die Darmflora und ist gut für Haut und Haare. Das naturbelassene Mandelöl beispielsweise kann man perfekt auch für die Haut- und Haarpflege verwenden, während man das geröstete Mandelöl besser nur fürs Kochen verwendet.

Mandelmesse in Son Servera Zum elften Mal findet in Son Servera
am ersten Sonntag im Monat – also in diesem Jahr am 2. Februar – die Mandelmesse “Fira de la Flor d‘Ametler” von 9.30 bis 14.30 Uhr in einer alten Finca aus dem 13. Jahrhundert namens Cases de Ca s‘Hereu statt. Es gibt die verschiedensten Stände mit Produkten aus Mandeln. Dazu gibt es natürlich auch etliches zu essen und traditionelle Musik zur Unterhaltung. Außerdem werden historische Landwirtschaftsgeräte ausgestellt, die bei Mandelernte und Verarbeitung eingesetzt wurden.