
Zwischen Mai und Juni leuchten viele Felder auf Menorca gelb-orange und duften. Es ist die Kamille (manzanilla), eine Pflanze, die auch im Pflanzenkatalog der Balearen aufgelistet ist und als geschützt gilt. Die spezielle menorquinische Kamille ist eine endemische, also nur auf der Insel zu findende Pflanze. Und sie – geht es nach Botanikern – ist bekannt für ganz spezielle Eigenschaften, die sich in der Küche und der Medizin bewährt haben.
Wo man sie findet Man entdeckt die Pflanze normalerweise Anfang Juni. Bei großer Hitze auch schon im Mai und entsprechend bei Kälte auch noch im Juli. Die gesammelten Pflanzen müssen mindestens ein paar Tage an der Luft trocknen, am besten im Schatten, denn bei zu starker Sonneneinstrahlung verlieren die Inhaltsstoffe an Wirkung. Sind sie einmal getrocknet, lagert man sie am besten in einem verschlossenen Glasbehältnis – möglichst kühl und ohne Lichteinfall. Man kann aber natürlich auch die Menorca-Kamille käuflich erwerben (auch online). Die entsprechenden Firmen haben riesige Kamille-Felder. Aber Achtung: Es gibt viele Angebote, die nicht von Menorca stammen. Fragen Sie beim Verkäufer nach.
Wunderbare Infusionen Die häufigste Verwendung von Menorca Kamille ist als Infusion bei Magenschmerzen und -Problemen. Aber es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, intern wie extern. Dabei ist die Anzahl der Fruchtköpfe wichtig: Bei Infusionen, die äußerlich angewendet werden, sind es ab 11 Blütenköpfe, bei der Nutzung als Tee sind es 5 bis 7. So wirkt sie auch als Antiseptikum bei Augenproblemen. Konjunktivitis, Stys und andere kleine Probleme werden behandelt, indem man einen mit warmem Tee getränkten Wattebausch auf die Augen legt. Um Hautpilze zu entfernen betupft man sie regelmäßig mit einem getränkten Wattebausch.
Bei Darm-Parasiten wirkt das Trinken von Kamille-Tee in Kombination mit Fasten. Und auch Menstruationsschmerzen werden mit warmem Tee gelindert und man entspannt.