
Von 86.207 Booten, die zwischen Mai und September vor der Küste Mallorcas kontrolliert wurden, ankerten knapp zehn Prozent illegal im Seegras-Schutzgebiet. Das gab am Montag der Poseidongras-Überwachungsdienst des balearischen Umweltministeriums bekannt. Demnach hatten von den kontrollierten Booten 8.504 ihren Anker in den Seegraswiesen der Balearen ausgeworfen. Die 650 Quadratkilometer großen Wiesen vor der Küste stehen seit einem Dekret von 2018 unter Schutz, sie zu beschädigen ist illegal und kann bestraft werden.
Der Überwachungsdienst war mit 15 Booten unterwegs, um Umweltsünder in den geschützten Gebieten ausfindig zu machen. Im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelte der Überwachungsdienst damit seine Tätigkeit und leitete 121.245 Maßnahmen zum Schutz des Poseidongrases ein. Dabei ging es in erster Linie darum, die Bevölkerung zu informieren, unter anderem durch Informationsveranstaltungen und Beratung. Die betroffenen Bootsführer wurden in erster Linie auf die Missachtung der Schutzgebiete aufmerksam gemacht. Bei einem Verstoß gegen das Ankerverbot und einer damit einhergehenden Beschädigung der Seegraswiesen können theoretisch Strafen zwischen 100 und 2 Millionen Euro fällig werden.