Kunst im Wirbel Die Künstlerin Bettina Rebecca Westerheide

Bettina Rebecca Westerheide ordnet ihren Stil dem Neo-Impressionismus zu. Es ist das Licht, das sie fasziniert. Sie arbeitet ausschließlich mit Ölkreide und benutzt die Farbgebung, um das Licht und die Atmosphäre zum Tragen zu bringen. Es sind Striche, die in tausenden von Wirbeln umgesetzt werden und die sich verflechten, bis sie zu einem dichten ungezähmten Gewebe werden. Durch die Wirrungen, die sie in vielen Ebenen immer wieder gemalt durchlaufen und die mit abwechselnd neuen Farbnuancen versehen werden, entsteht eine große Tiefe in ihren Kunstwerken.

Frauen aus anderen Welten
In ihren neueren Werken widmet Bettina sich der „weiblichen lichtvollen Schönheit“. Frauen, die wirken wie entsprungen aus vergessenen Welten, bekommen ihren sanften und sinnlichen Ausdruck durch die Auswahl der Pastelltöne, die sie benutzt. Weibliche Fantasiewesen, auf dünnem Holz gemalt, werden in seltsamem Licht manifestiert. Wenn man ihr beim Malen zuschaut, ist es nahezu ein „Zuhören“ und jeder gewirbelte Strich auf dem Hintergrund bekommt einen Klang. Es ist als würde die Kreide im Rhythmus tanzen. Auf die Frage, was in ihren Gemälden die Frauen miteinander verbindet, antwortet sie: „Liebe, Lebendigkeit, Transzendenz, Weisheit, Heilung, Poesie, Einigkeit“. Ihre Werke sind Widmungen zur Erinnerung an „die innere Schönheit, denn diese Schönheit ist für sie im kollektiven Bewusstsein durch alle Sphären miteinander verbunden.“

Weltweite Ausstellungen
In den letzten sechs Jahren hat Bettina Rebecca Westerheide an mehr als 60 internationalen Ausstellungen und Kunstmessen in Österreich, Schweden, Schweiz, Marokko, Taiwan, Spanien und Deutschland teilgenommen. Beim „International Artist Grand Prize“ 2018 und 2019 in Taiwan wurde sie als Finalistin ausgewählt. Den „Gallery Award“ in Taipeh 2019/ 2020 erhielt sie verbunden mit der Einladung für eine Solo-Ausstellung zur größten asiatischen Kunstmesse, der „A.R.T.“ (Art Revolution Taipei) 2020.

Wie alles anfing
Auf der Suche nach einer neuen Vision und nach ihrem zwar erfolgreichen, aber ihr immer mehr entfremdeten Leben in Berlin, sehnte sie sich nach Veränderung. Mit 19 Jahren zog sie nach Berlin und entwickelte sich dort zu einer multidisziplinären Künstlerin, die Design und Grafik, visuelle Kommunikation und Malerei, Sprache und Tanz (u.a. in Köln) studierte. Sie absolvierte Studien in Latein und Griechisch, in ganzheitlichen Heilwissenschaften und in humanistischer Philosophie. Als Designerin und Art Direktorin realisierte sie international komplexe transmediale Auftragswerke, so z.b. für das Bundesumweltministerium in Berlin zur „Expo 2000“ in Hannover, für die Münchener Biennale für neue Musik, in der die Produktion einer interaktiven Oper von ihr geleitet wurde. Früh arbeitete sie im Multimedia Bereich als Art Direktorin an interaktiven Hightech Projekten. Sie war eine der wenigen Frauen, die Teams mit bis zu 30 Männern delegierte.

Der Wechsel nach Mallorca
Die Künstlerin (geboren 1970), die 2014 nach Mallorca kam, beschreibt ihre Ankunft auf der Insel wie ein Verkettung von Fügungen. Kurz bevor sie nach Mallorca reiste, zog sie sich drei Tage in die Bergregion Gomeras zurück. Alleine, ohne Zelt, ohne Nahrung, wanderte und meditierte sie in den Wäldern und verband sich mit „dem Puls der Erde und den Antworten der inneren Stimme“. Sie achtete auf die Zeichen, die in ihrem Leben „schon immer wichtig und ihr sichtbar waren, bis heute“. Zurück in Berlin erhielt sie die Einladung nach Mallorca zu kommen, um die Betreuung einer Katze zu übernehmen. Auf dem Flug dorthin erinnerte sie sich an den von ihr zehn Jahre zuvor formulierten und niedergeschriebenen Wunsch, „auf einer warmen Insel leben zu wollen, um sich der Malerei komplett zu widmen“. Das Unglaubliche wurde wahr. Bei einer Wanderung im Tramuntana Gebirge lernte sie eine mallorquinische Familie kennen, die ihr nach kurzer Zeit anbot bei ihnen zu wohnen, um zu malen. Sie bleibt ein Jahr bei der Kunst liebenden und auch als Sammler agierenden Familie. Von ihnen wurde sie in allem, was sie brauchte, unterstützt. Inspiriert malte Bettina in wenigen Jahren an die 200 Bilder.

Kontakt:
Instagram: bettinarebecca_ westerheide, Facebook: Bettina Rebecca Westerheide, www.bettina-rebecca-westerheide.com
Nermin Goenenc, Roman Hillmann

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