Das Getty Museum hat sein erstes künstlich-intelligentes generiertes Foto erworben. Das Werk Cristian en el Amor de Calle (2024) des queeren costa-ricanischen Fotografen Matías Sauter Morera zeigt zwei junge lateinamerikanische Männer in blauen Lederjacken mit goldenen Verzierungen in einer Bar oder einem Café. Es liegt eine Intensität im Blick des zentralen Charakters. Das Stück erinnert an die queere Geschichte der Pegamachos, oder Cowboys von der Guanacaste-Küste, die wegen ihrer geheimen Affären mit jungen schwulen Männern bekannt wurden.
Angesichts ihres Undercover-Lebensstils ist Anonymität von größter Bedeutung, um die Sicherheit der Pegamachos zu schützen. Morera setzte daher AI ein, um das Werk zu erstellen und die echten Identitäten der Menschen zu verbergen.
Zur Erstellung von Cristian en el Amor de Calle kombinierte Morera mehrere KI-Modelle in Adobe Photoshop, um seine Pegamacho-Subjekte zu erstellen und sie in imaginierte Szenarien ohne Zensur zu platzieren.
Das Getty Museum erwarb das Werk durch seinen Fotokurator Paul Martineau, der dieses Stück als Foto und nicht als KI-Werk betrachtet.
KI war seit ihrer Einführung ein heißes Thema in der Kunstwelt. Zuletzt veröffentlichten Tausende von Künstlern einen offenen Brief, in dem sie forderten, dass das Auktionshaus Christie’s seine bevorstehende KI-Kunstauktion absagen sollte, wobei einige sagten, dass KI-Modelle die menschliche Kreativität ausbeuten.
Das erworbene Foto Cristian en el Amor de Calle von Morera wird in der bevorstehenden Einzelausstellung „Pegamachos“ in der Craig Kroll Gallery vom 22. März bis 3. Mai 2025 sowie in der Gruppenausstellung „The Queer Lens: A History of Photography“, beide kuratiert von Martineau, im Getty Museum vom 17. Juni bis 28. September 2025 gezeigt.