Kontroverse entbrennt erneut über die Frage, ob Münchner Museen von von den Nazis geraubter Kunst besitzen

Eine kontroverse Debatte über die Bestände der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Organisation, die Meisterwerke der Münchner Museen wie der Alten Pinakothek und dem Museum Brandhorst betreut, erreichte in dieser Woche neue Höhen nach einem Enthüllungsbericht in der Süddeutschen Zeitung.

Die deutsche Publikation berichtete zu Beginn dieser Woche, dass die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen derzeit fast 200 Werke in ihrem Besitz haben, die von den Nazis geraubt wurden – und dass sie dies weder der Öffentlichkeit noch den Erben, die die Rückgabe bestimmter Werke fordern, offengelegt haben. Der Bericht der Süddeutschen Zeitung hat unter deutschen Politikern Besorgnis ausgelöst, obwohl Vertreter der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bestimmte Aspekte bestritten haben.

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Der Artikel der Süddeutschen Zeitung basierte auf einem internen Dokument aus dem Jahr 2020. Dieses Dokument listete angeblich acht Werke auf, die einst im Besitz von Alfred Flechtheim waren, einem jüdischen Händler aus Deutschland, der von den Nazis verfolgt wurde.

Als Reaktion auf den Bericht sagte Claudia Roth, die deutsche Kulturministerin, der Presseagentur dpa, dass den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen „mangelnde Transparenz“ vorgeworfen wird und sie die Organisation der „bewussten Verschleierung und Verhinderung fairer und gerechter Lösungen“ beschuldigte.

Roth fügte hinzu: „Es wäre ein Skandal, wenn Erkenntnisse über von den Nazis geraubte Kunst bewusst zurückgehalten würden und werden.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen unter die Lupe genommen wurden. Im Jahr 2022 veröffentlichten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen eine Datenbank, die der Öffentlichkeit Zugang zu Informationen über rund 1.000 während der Nazi-Ära erworbene Kunstwerke bot. Das hat jedoch nicht verhindert, dass es in den Jahren seitdem immer wieder Diskussionen über die Provenienzen gab.

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