
Mada Pérez, geboren 1972 in Kopenhagen, kam mit drei Jahren nach Mallorca. Ihr Vater stammt aus Barcelona, war tätig an der spanischen Botschaft in Dänemark, sprach sieben Sprachen, lebte viele Jahre in Deutschland, London und war der Kunst und der Poesie sehr zugeneigt. In seiner Familie findet man Maler und Bildhauer. Das prägt und sind die ersten Einflüsse.

Der Spagat
Nach dem Schulabschluss will sie eigentlich Kunst studieren, doch sie steigt mit ihrem Mann in das Hotel- und Gaststättengewerbe ein. Sie malt währenddessen weiter, auch wenn ihr die Zeit offensichtlich fehlt. Diese Phase in ihrem Leben dauerte 10 Jahre, währenddessen sie auch Mutter wurde. 2005 folgte ihre erste Ausstellung im Club Náutico in Portixol. Anschließend wechselt Pérez von der Malerei zu den Plastiken, denn sie bekam ihr zweites Kind und empfand die Benutzung der Farben und Zusatzstoffe als zu gefährlich für ihre Kinder. Als ihr Vater erkrankte, zieht sie sich zurück. Ihr Muttersein, die selbstlose Pflege des Vaters Tag für Tag und die Unterstützung ihres Mannes zwingen sie immer mehr dazu die Kunst zu vernachlässigen. Nach acht Jahren intensiver Pflege stirbt der Vater und sie bricht langsam ein. Wie in einem Schock, nimmt sie wahr, das sie sich komplett verausgabt hat und es ent
schwinden Freude und Lebenskraft. Sie wird depressiv, verliert den Bezug zu ihrer Persönlichkeit, empfindet sich als selbstentfremdet. Ihr Zustand bekommt einen Namen „Depersonalisation“ und sie lässt sich behandeln. Mit Hilfe von Therapien schafft sie nach drei Jahren den schweren Weg zurück in eine neue Realität, in der sie mit Hilfe ihrer Malerei und den Plastiken wieder für sich selbst einen Boden findet, um sich auszudrücken und zu festigen.

Der Einstieg in die Kunstwelt
Auf einer Ausstellung Ende 2016 lernt sie den ehemaligen Kunstprofessor und Maler Joan Gibert kennen. Bei einem privaten Treffen mit ihm lernt sie den etablierten Fotografen Tito López kennen, der sehr angetan ist von ihrer Werken und es vergeht keine Woche und sie erhält einen Anruf zu einem Fernsehinterview mit Xisco Barceló Martínez für Canal 4 in der Sendung „Artistas“ (auf Spanisch: www.youtube.com/ watch?v=8abZyvIlbJQ). Es beginnt eine neue Lebensphase für Mada. In einer ihrer eigenen Ausstellungen lernt sie Toni de La Mata (Bildhauer), Sandra Renzi (Malerin) und Juan Antonio Montañez Galvez (Fotograf) kennen, die sie fördern und unterstützen. Sie stellt aus in Madrid, New York, Barcelona, Mailand, Girona, London und immer wieder in zahlreichen Kollektiv- und Einzelausstellungen auf der Insel. Die spanienweite Kunstzeitung „Revista“ hat Kontakt zu ihr aufgenommen und sie nimmt im Januar 2020 an einer Kollektivausstellung im Museum von Navarro teil, wozu es dann auch einen Artikel über sie als Künstlerin geben wird.
Technik und Darstellung
Mada Pérez ist eine abstrakt arbeitende Künstlerin. In ihren Plastiken stellt sie das Nicht-Sichtbare in Strukturen und Farbkompositionen in den Vordergrund. Schicht für Schicht werden ihre Gemälde und Skulpturen aufgebaut. Dafür benutzt sie Pigmente, Acryl, Kristalle, Harze, Goldpapier, Tonmassen und diverse andere Materialien. In ihrer Technik werden Farben dickflüssig auf die Leinwand gegossen. Sie zerfließen und bekommen ihre eigene Dynamik. Durch das Hinzufügen anderer Materialien entsteht ihre strahlende, kraftvolle Kunst. In ihren Kunstwerken findet der Betrachter die Farben ihrer großen Vorbilder. Das Rot von El Greco, das Gold von Gustav Klimt und man spürt förmlich die Einflüsse der großen spanischen Künstlerin Lisa Cabellut, die in ihren Werken, neben Elend und Leid, vor allem die menschliche Größe darstellt. Pérez‘ Skulpturen aus Ton deuten auf das menschliche Sein, sie zeigen menschliche Zustände, Werte, und sie wollen berührt werden. „Meine Kunst versteht keine Normen, ich bin ein freier Geist und Energie fließt aus meinem Inneren auf die Leinwand, unkontrolliert. Talent will sich zeigen, das Herz sich wandeln“
Kontakt: maddperez@hotmail.com www.instagram.com/madarockandroll/
Nermin Goenenc, Roman Hillmann, Fotos: Roman Hillmann, Mada Pérez