
Aufräumen. Wir haben darüber schon mehrfach berichtet – in diesem Zusammenhang auch über die bekannte Japanerin Marie Kondo und ihre KonMari-Methode, mit der sie das Aufräumen ein wenig revolutioniert hat. Das Wesentliche der KonMari-Methode ist, dass jeder Gegenstand, egal was, dem Besitzer eine echte und aufrichtige Freude bereiten sollte. Wenn das Ding keine positiven Emotionen hervorruft oder kein funktionales Bedürfnis hat, dann hat ein solches „freudloses“ Ding keinen Platz in Ihrem Haus. Dafür muss man alle Dinge einzeln dahingehend überprüfen. Heute widmen wir uns der Kleidung.

Schritt 1: Leeren und Befreien
Absolut alles aus allen Schränken, Kommoden und Kleiderhaken muss auf einen Haufen – von Unterwäsche bis zur Daunenjacke. Dieser Prozess ist sehr persönlich und es ist besser, ihn alleine durchzuführen. Nun nehmen Sie jedes Kleidungsstück in die Hand und „testen“ sie es auf positive Emotionen. Konzentrieren Sie sich dabei nicht auf das, wovon Sie sich trennen müssen, sondern auf das, was Sie behalten möchten. Wenn die Assoziation mit Freude nicht klappt, weil etwa beim Regenmantel mit Regen verbunden, fragen Sie sich: Würde ich das jemals wieder anziehen? Wenn Sie auch nur für eine Sekunde zweifeln, werfen Sie das Teil definitiv weg. Alle „durchgefallenen“ Kleidungsstücke füllen Sie in Taschen (Körbe, Kisten), um sie zu verschenken, zu recyceln oder wegzuwerfen.
Schritt 2: Richtiges Falten
Nun geht es ans Falten und Sortieren. Alles außer Jacken, Kleider, Mäntel, Röcke und Teile aus empfindlichen Stoffen werden nun zu Rechtecken oder zu einer Sushi-Rolle gefaltet oder sortiert. Das Ziel ist es, die gefaltete Kleidung nicht in horizontalen Stapeln, sondern stehend aufzubewahren. Bei einem solchen System gibt es zwei Vorteile: Erstens können Sie leicht finden, was Sie benötigen, da es sichtbar ist, und zweitens, wenn Sie eine Sache herausnehmen, bleibt der Rest in seiner ursprünglichen Position. Sie fragen sich vielleicht, ob die auf diese Weise gelagerten Kleidungsstücke Falten bilden. Eigentlich nicht. Vertikal gefaltet, knittern Stoffe sogar viel weniger als üblich. Mithilfe der folgenden Zeichnungen können Sie verschiedene Falttechniken lernen, wie man T-Shirt, Pullover, Hosen und Co. mit der KonMari-Methode faltet.
Auch der Unterwäsche wird dabei viel Aufmerksamkeit geschenkt. Höschen und BHs sollten getrennt aufbewahrt werden, Strümpfe werden nicht zu Bällen gerollt oder Strumpfhosen geknotet. Es klingt natürlich ein bisschen lustig, aber dieser Ansatz veranschaulicht perfekt die japanische Philosophie über die Welt: Die Kleidung, die Sie anziehen, und selbst kleine Dinge wie Socken, müssen mit Respekt behandelt werden, damit die Emotionen, die sie Ihnen vermitteln, gewürdigt werden.
Jetzt können Sie Ihre Kleidung in Schubladen oder Kisten übersichtlich und griffbereit ordnen. Sie können sich sowohl ein paar nützliche Ordnungshelfer kaufen, als auch mit Haushaltssachen improvisieren, wie z.B. Plastiktrenner, Schuh- oder Papierboxen, Plastikkörbe usw. Die Essenz vom Kleiderschrank aufräumen besteht darin, die Dinge, die Sie besitzen, zu schätzen und zu versuchen, Ihre Beziehung zu ihnen zu etwas Besonderem zu machen. Zu entscheiden, wo etwas aufbewahrt werden soll, bedeutet, ihm ein Zuhause zu geben.
Schritt 3: Kleidung richtig aufhängen
Kleidung aus dicken Materialien wie Jacken, Anzüge und Mäntel sollte auf einem Kleiderbügel aufbewahrt werden, ebenso wie Teile, die schwer zu einem Paket zu falten sind, wie Herrenhemden oder Chiffon-Blusen. Die Hauptregel ist: Kleidungstücke derselben Kategorie nebeneinander aufzuhängen – Mäntel mit Mänteln, Anzüge mit Anzügen, Blazer mit Jacken usw. Ordnen Sie die Kleidung im Kleiderschrank so an, dass Sie die Linie, die ihre Enden bilden, als aufsteigend von links nach rechts wahrnehmen. Marie schreibt, dass auf diese Weise sortierte Kleidungsstücke Ihr Zuhause mit positiver Energie füllen und ein außerordentliches Gefühl von Leichtigkeit und Komfort versprühen. Daher sollten auf der linken Seite längere Teile aus schwereren Stoffen oder in dunklen Farben aufgehängt werden. Wenn Sie Ihren Blick nach rechts wenden, sollte die Länge der Kleidung kürzer, die Stoffe dünner und die Farben heller werden. Krawatten kommen an spezielle Krawattenbügel, an einen Halter an der Innenseite der Schranktür oder werden – wie Gürtel oder Schals – gerollt und in einer Schublade verstaut. Handtaschen werden nach der Bag-in-Bag-Methode sortiert, also ineinander, sofern möglich.

Ein Kleiderschrank, der Freude erzeugt!
Zu guter Letzt noch ein paar Tipps von Marie Kondo zur Aufbewahrung von Kleidung im Schrank und in der Kommode:
Anfangen sollten Sie das „Zurückbringen“ in den Schrank mit den Teilen, die auf Kleiderbügeln aufgehängt werden. Wenn sie nicht passen, können einige von ihnen gefaltet werden.Das oberste Regal eignet sich perfekt für die Aufbewahrung von saisonalen und selten verwendeten Gegenständen.
Wenn mehr als eine Person den Schrank benutzt, sollte man den Schrank dahingehend einteilen.
Transparente Aufbewahrungsboxen sind am Praktischsten.
Legen Sie die leichtesten Sachen (etwa Oberteile) in die oberen Schublade der Kommode oder des Kleiderschranks und die schwersten (etwa Hosen oder dicke Pullover) in die unteren Schubladen. Wenn Sie dieses Prinzip anwenden, haben Sie eine „aufsteigende“ Schubladenreihe, die zusammen mit dem Prinzip des Aufhängens von Kleidung (von links nach rechts „aufsteigend“) ein ideales Aufbewahrungssystem schafft, Freude ausstrahlt.
Die Hauptregel ist 90 % Fülle. Die Schubladen und Kisten sollten voll aussehen, aber nicht voll sein.