
Die italienische Künstlerin Sandra Renzi besitzt eine große Palette an künstlerischen Fähigkeiten, die ihren Ausdruck auf Wandgemälden, Reproduktionen, Skulpturen, Körperbemalungen, Szenografien und Plastiken finden. In ihren Gemälden setzt sich mit sozialen und philosophischen Themen auseinander und benutzt dabei verschiedene Stile wie Expressionismus, Impressionismus und Surrealismus.

Öl auf Leinwand
In dem Öl-Gemälde mit dem Titel „Arte y BuRRocracia“ zitiert sie den darauf in Latein erwähnten Aphorismus „Vita brevis, Ars longa“ (Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang), der dem griechischen Arzt Hippokrates (460-370 v. Chr.) zugeordnet wird. Die rote Fahne mit dem Schriftzug „ARS“, die Freiheitskämpferin, die an die Französische Revolution 1789 erinnert, die in Schwarz/Weiß karikativ mit Eselsköpfen versehene Bourgeoisie – all dies drückt ihre Auseinandersetzung mit der im Überfluss lebenden Klasse der Gesellschaft und ihrer fehlenden Kultur aus. In „La Huida“ (Die Flucht) wird die in Öl gemalte aus dem goldenen Rahmen flüchtende Mona Lisa (Zitat Leonardo da Vinci 1452-1519) von einer Pistole (Zitat Andy Warhol 1928-1987) in Schach gehalten, die an einem Pissoir (Zitat Marcel Duchamp 1887-1968) hängt. Drei verschiedene berühmte Künstler aus drei verschiedenen Kunstepochen im Dialog, im Wettstreit, im Wandel – mit der Frage „gibt es die wahre Kunst?“. In der Reihe „Venus y algo mas“ (Venus und noch etwas), reflektiert sie über die Rollenzuweisung von Mann und Frau und wie sie bis zur Abstrusität ihren Ausdruck findet. Körperteile als erotisches Objekt, in Abwesenheit des dazugehörigen Menschen. Surreal frivol stellt sie in dem Gemälde „Mujer Lampara“ die Selbstobjektivierung der Frau dar. Zur Göttin wird die Frau in ihrer Serie „Diosa“. In Öl tauchen sie ein, umringt von Blumen in kraftvollen Farben, tiefem Rot, strahlend und schön.

Die Treppe, ein Meer aus Blumen
Ihre Auftragsarbeit 2019 für das Bikini Island & Mountain Hotel Port de Sóller ist eins ihrer wohl imposantesten Werke. Nach dem Motto „Flower-Power“ malte sie in Acryl auf einer Treppe große bunte Blumen, die in voller Lebensfreude den Weg zum Hotel weisen. Ein absoluter Hingucker. Lachend sagte sie: „Auch wenn mir nach einem Monat in der Hocke täglich 10 Stunden malend, die Knie knackten, hat es mir immense Freude bereitet und viele Freunde und Leute kamen und schauten mir bei der Arbeit zu. Es ist ein magischer Ort geworden, wo sich Einheimische und Touristen aus aller Welt küssen, umarmen, lachen und fotografieren lassen. Das zu sehen macht mich glücklich.“
Skulpturen
Für ihre Skulpturen verwendet sie gerne Hochtemperatur-Keramik zum Modellieren, aber auch Faser aus Glas oder Polyexpan mit hoher Dichte für großformatige szenografische Skulpturen. Und immer wieder recycelt sie Material, um es in ihre Werke mit einzubauen. In ihrer Miniatur-Portrait-Kollektion von 8-10 cm großen Sandstein Skulpturen stellt sie von Zeus, Konfuzius, Abraham Lincoln bis hin zu John Lennon viele berühmte Persönlichkeiten dar.
Zur Person
Ihre Vielfältigkeit verdankt sie u. a. ihren langjährigen Erfahrungen in Rom, wo sie im Alter von 20 Jahre hinzog. Dort ging sie auf ein Kunstinstitut mit Spezialisierung auf Inneneinrichtung. Später studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in Rom das Fach Theater-Szenografie. Sie malte Szenenbilder für viele Theaterstücke und lernte den bekannten Comiczeichner Milo Manara (das Idol ihrer Jugend) kennen und arbeitete mit ihm zusammen. Bei einer anderen Gelegenheit malte sie an einem Szenenbild für das Theaterstück „Amadeus“ unter der Regie von Roman Polański. Im Jahr 2009 besuchte sie Mallorca und wusste, dass sie bleiben will. Seit dieser Zeit hatte sie unzählige Ausstellungen auf der Insel, in Italien und auf dem Festland. Ihre Werke verkauft sie nicht nur bei Ausstellungen, sondern auch über ihre verschiedenen Webseiten.
Kontakt:
www.sandrarenzi.com,
www.saatchiart.com/sandrarenzi,
www.singulart.com,
Facebook: Sandra Renzi Art
Nermin Goenenc, Roman Hillmann.
Fotos: Sandra Renzi, Juan A. Montañez