
Das Rekordtief „Gloria“ fegt zurzeit über die Balearen und sorgt für ungemütliches Schmuddelwetter mit starkem Wind und Regen. Das bekamen auch die Feierfreudigen bei Palmas Patronatsfest Sant Sebastiá zu spüren: Die Bühne auf der Plaça d’Espanya musste geschlossen bleiben, viele weitere Veranstaltungen und Konzerte fielen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser oder mussten später abgebrochen werden. Wenige Stunden zuvor hatte das Rathaus bekanntgegeben, die Feierlichkeiten nicht vollständig ausfallen lassen zu wollen. Einige Bühnen wurden wetterfest gemacht, um die Sicherheit zu gewährleisten. So konnte auch der feuerspeiende Drache „Drac de na Coca“ gegen 20 Uhr das Fest traditionell eröffnen. Auch die Teufel hielten wie gewohnt Einzug. Nur auf die inseltypischen Pappmaché-Figuren und die Riesenköpfe wurde während der Zeremonie verzichtet. Auch das Radrennen, das ursprünglich am heutigen Montag stattfinden sollte, wurde wegen des anhaltenden Unwetters auf den 26. Januar verlegt.
Stellenweise wurden gestern auf der Insel mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden gemessen, beispielsweise in Lluc. An der Küste der Insel Dragonera im Südwesten wurden Wellen mit einer Rekordhöhe von 7,97 Metern gemessen – der bisherige Höchstwert lag bei sechs Metern aus dem Januar 2017. Die Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde, wie in Capdepera im Nordosten registriert wurde. Während am Sonntag noch Warnstufe Rot in Teilen der Insel galt, wurde die Warnstufe am Montag auf Orange an den Küsten herabgesetzt. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, denn es wird weiterhin vor starkem Regen, Wind und bis zu 9 Meter hohen Wellen gewarnt. Bis Mittwoch soll der Sturm nachlassen, dann soll nach Angaben von Aemet nur noch Warnstufe gelb an der Nord-, Ost- und Südostküste wegen stürmischer See gelten.