
Zu Festtagen und Feiern wird in vielen Familien das gute Silberbesteck ausgepackt. Wie ärgerlich ist es da, wenn es sich über die Zeit in der Schublade unansehnlich verfärbt hat und matt und schwarz geworden ist. Mit ein paar Handgriffen kann man es aber wieder auf Vordermann bringen, und muss dafür noch nicht einmal aggressive Reiniger benutzen

Alufolie entfernt Verfärbungen
Schuld an den Verfärbungen ist eine Reaktion des Silbers mit Sauerstoff und Schwefelwasserstoff in der Luft, bei der sich Silbersulfid bildet. Eine Reinigung mit speziellen Mitteln ist im Normalfall aber nicht nötig. Oft reicht es, im Küchenschrank zu wühlen, denn mit einfachen Hausmitteln lässt sich schon eine große Wirkung erzielen. Der Klassiker ist hierbei vermutlich die altbewährte Alufolie. Dabei wird das Besteck oder der Silberschmuck in die Folie eingewickelt und in ein kochendes Salzwasserbad gelegt. Das Aluminium zieht den Schwefelwasserstoff an, das Silber glänzt wieder und ist von den Ablagerungen befreit. Neben dieser chemischen Reaktion gibt es auch mechanische Methoden, angelaufenes Silber wieder zu reinigen.

Silber mit Pasten polieren
Selbst hergestellte Pasten aus einfachen Zutaten eignen sich besonders gut dazu, das unschöne Silbersulfid loszuwerden. Eine nicht zu flüssige Mischung aus Zitronensaft und Salz kann beispielsweise als Politur verwendet werden, anschließend wird sie mit warmem Wasser abgespült. Zahnpasta erfüllt einen ähnlichen Zweck. Auch mit einer weichen, mit Backpulver benetzten Bürste lässt sich das angelaufene Silber mit vorsichtigen Bewegungen reinigen. Mit einem Baumwolltuch kann man im Nachhinein ein Finish geben, sodass das Silber wieder schön glänzt. Bei der Politur mit grobkörnigen Pasten kann es allerdings zu Mikrokratzern kommen, weswegen Vorsicht geboten ist. Wer auf das Polieren verzichten will, kann das Silber auch für eine halbe Stunde in ein Bad aus Zitronensaft legen. Die Säure entfernt schonend Schmutz und Fett. Anschließend kommt das Besteck in ein Natron-Wasserbad – die schäumenden Eigenschaften des Triebmittels verstärken den Reinigungseffekt.

Das Anlaufen vorbeugen
Besser als Schadensbegrenzung ist immer die Vorbeugung. Zumindest helfen einige Maßnahmen dabei, das Anlaufen des Silbers hinauszuzögern. Ein paar Kupfermünzen im Besteckschrank ziehen den Schwefelwasserstoff an und werden anstelle des Silbers schwarz. Auch eine generelle Abschirmung des empfindlichen Metalls vor Luft hilft und gelingt, indem man das Besteck in Baumwolltücher gewickelt lagert. Ein Stück Kreide entzieht der Luft Feuchtigkeit, auch das verzögert den Prozess. Gereinigt werden sollte Silberbesteck nicht in der Spülmaschine, sondern nur per Hand. Durch schonenden Umgang und kleine Tricks hat man so noch lange Freude an den hochwertigen Bestecken und dem Schmuck und kann sie auch beim nächsten großen Fest wieder aus der Schublade holen. Quelle: Utopia