
In dieser Nacht ist es so weit, dann heißt es: Bye, bye 2019, Hola 2020! Überall auf der Welt feiern die Menschen in das neue Jahr und erhoffen sich mit kleinen Traditionen und Bräuchen viel Glück für die kommenden zwölf Monate. Aber auch hier gilt „andere Länder, andere Sitten“. Denn nicht überall wird das neue Jahr gleich begrüßt, manche Länder haben sogar (für Außenstehende) äußerst seltsame Silvestertraditionen entwickelt.
Während in Spanien, Italien und Chile rote Unterwäsche getragen wird, um das Glück heraufzubeschwören, ist in Kolumbien das Non-Plus-Ultra der Silvester-Unterwäsche gelb. Sie ist in den Tagen vor Silvester überall zu bekommen und soll auch gegen Geldsorgen im kommenden Jahr helfen. Wer gerne reist, der kann hier und in Mexiko mit seinem Koffer in der Hand um den Häuserblock laufen, um in Zukunft viel herumzukommen. In Griechenland ist es üblich, Karten oder andere Glücksspiele zu spielen. Dem Gewinner winkt Glück das ganze Jahr hindurch. Wer verliert, für den gilt im nächsten Jahr: Pech im Spiel, Glück in der Liebe.
In Vietnam spielt ein Fisch eine besondere Rolle. Denn es wird gesagt, dass ein Gott in jedem Haus wohnt, der an Neujahr auf einem Karpfen in den Himmel fliegt, und berichtet, ob die Hausbewohner Gutes oder Böses im vergangenen Jahr getan haben. Um sie sanftmütig zu stimmen, stellen die Vietnamesen ihnen ihr Reittier zur Verfügung – und kaufen zu Silvester einen Karpfen, um ihn in einem Gewässer freizulassen. Während in Österreich um Mitternacht auf dem Rathausplatz in Wien Walzer getanzt wird, entzünden die Australier in Sydney das längste Feuerwerk der Welt mit einer Dauer von exakt 12 Minuten und in Japan werden die Häuser geputzt, um den Schmutz der vergangenen Wochen nicht mit ins neue Jahr zu nehmen. Auch in den USA spielt alter Schmutz, genauer gesagt alter Müll eine Rolle, der das Haus an Silvester nicht verlassen darf. Hier kommt auch wie in vielen anderen Ländern ein Linsengericht auf den Tisch, das an Münzen erinnern soll, und finanziellen Erfolg im nächsten Jahr garantiert. In China ist Neujahr sogar das größte Fest des Jahres, wird aber erst einen Monat später, meist im Februar (je nach Mondkalender) begrüßt.
Und auf Mallorca? Natürlich gibt es auch auf der größten Baleareninsel einen Silvesterbrauch, der es unter die kuriosesten der Welt schafft. Zwölf Weintrauben, das ist die Pflichtausstattung eines jeden Mallorquiners am Silvesterabend. Wenn die Uhr Mitternacht schlägt, wird dann für jeden einzelnen Glockenschlag eine Traube gegessen. Da heißt es schnell sein, denn viel Zeit zum Kauen und Schlucken bleibt nicht. Und nur, wer es pünktlich zum letzten Glockenschlag schafft, alle Trauben zu essen, darf sich etwas wünschen – und hat mit Sicherheit Glück im Neuen Jahr.