Vision, Engagement und viel Leckeres

Die Firma Fet a Sóller zeigt, wie man Qualitätsanspruch, soziale Kompetenz, Businessgedanken und Produkt-Wertschätzung fruchtbar und erfolgreich vereinen kann.

Am Anfang stand das Eis. Es war das erste eigene Produkt, dass der aus dem rheinischen Neuwied stammende Franz Kraus, der sich bis dahin als anerkannter Stratege um Markeneinführungen bei Firmen wie Jacobs Suchard, Katjes Fruchtgummis oder Stollwerck gekümmert hatte, 1994 in mehreren Varianten mit seiner Firma Sa Fàbrica de Gelats auf den Markt brachte. Er hatte sich einige Jahre zuvor im Orangental von Sóller angesiedelt, somit hatte er folgerichtig auch den ersten Erfolg mit einem Orangeneis. 

Eine Erfolgsgeschichte

1996 folgte die Gründung der Firma Fet a Sóller und gleichzeitig die Ergänzung weiterer Produkte. Wobei es ihm – damals wie heute – nicht nur um den ökonomischen Erfolg ging, sondern auch um die Wertschätzung von Produkten aus Sóller und Mallorca – 90 Prozent aller von Fet a Sóller verarbeiteten Zutaten kommen von lokalen Landwirten – und den Erhalt der ihn umgebenden Kulturlandschaft. 

Auch die soziale Komponente hat ihren Platz in dieser Firmen-Philosophie. Denn Franz Kraus ging damals eine bis heute andauernde Kooperation mit der Behindertenorganisation Estel Nou ein, ebenfalls ansässig in Sóller. Von dort kommen die verschiedensten Marmeladen wie natürlich eine Orangen- und eine Zitronenmarmelade, aber auch Sorten wie Feige, Granatapfel, Erdbeere, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsich oder Honigmelone. Mittlerweile werden dort zudem auch die verschiedensten Sirups hergestellt. Dies sichert ihm Qualitätsprodukte und Estel Nou eine sichere Einnahmequelle, die die finanzarme, weil kaum von der öffentlichen Hand subventionierte Stiftung gut brauchen kann. 

Die Experimentierküche 

Im Laufe der Jahre kamen etliche weitere eigene Produkte hinzu. In der Versuchsküche der Firma feilt der Koch Xisco Martorell an immer neuen Ideen und Kombinationen. Ob dies ein pikantes Olivenöl ist oder spannende Essigvarianten, ob Knoblauch-, Mandel-, Oliven-, Tomaten und eine süße Haselnusscreme oder auch ein Orangensenf – “alle Produkte werden zunächst im kleineren Kreis ausprobiert und Xisco variiert solange, bis es den Probanden schmeckt. Dabei geht es nicht nur um Geschmack, sondern auch um Haltbarkeit, Verträglichkeit und Textur. Und erst wenn alle Punkte geklärt sind, geht es in die Produktion”, berichtet Hilli Holzberger, die sich in der Firma um den Online-Shop, das generelle Marketing und die Presse kümmert. 

Online-Shop mal 2

Damit all diese leckeren Produkte nicht nur auf Mallorca wohnende Menschen und Mallorca-Besucher, sondern auch Auswärtige genießen können, gibt es seit 2005 auch einen umfangreichen und höchst erfolgreichen Online-Shop. Dort werden die mittlerweile rund 50 eigenen Fet a Sóller-Produkte vertrieben – wobei hierbei nicht mal jede einzelne Marmeladen- sowie Eissorte gezählt werden. Hinzu kommen ausgewählte weitere Mallorca-Produkte von anderen kleinen Erzeugern wie Mandeln, Wurst, Käse, Knabbereien und Wein. “Wir legen großen Wert auf Qualität. Das betrifft nicht nur unsere eigenen Lebensmittel, sondern auch all jene, die wir vertreiben. Das Niveau und unser Standard müssen gewahrt bleiben”, erzählt Hilli Holzberger. Das allererste Produkt waren tatsächlich frische Orangen aus Sóller, wobei “der erste Kunde war ein nach Deutschland ausgewanderter Mallorquiner, der sich damit ein Stückchen Heimat frei Haus liefern ließ”, wie sie sich erinnert. 

Die Zitrusfrüchte sind naturbelassen, d.h. sie sind ungewachst, keine Fungizide und keine Konservierungsstoffe werden gespritzt. Gedüngt werden die Plantagen nur organisch oder mineralisch. Bis heute sind die Früchte der Verkaufsschlager, wobei man mittlerweile auch eigene Orangenplantagen hat, auf denen vorzugsweise autochtone, also nur auf Mallorca wachsende Sorten wie die saftige Canoneta oder die leicht birnenförmige Pereta angepflanzt werden.

Seit einem Jahr wurde mit Beginn der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen ein spezieller Online-Shop für Mallorca ins Leben gerufen: Mercat Mallorca. Alle Bestellungen werden in rund 24 Stunden erledigt und inselweit ausgeliefert, wie Josep Oliver erklärt, der Verantwortliche für diese neue Vertriebsform. Dieser Service ist ab einem Bestellwert von nur 15 Euro kostenfrei. Im Portfolio sind nicht nur alle Produkte des anderen Online-Shops, sondern auch viel frische Ware – Obst und Gemüse von ausgesuchten Erzeugern der Insel – sowie Getränke. “Der neue Service wurde in diesen sehr speziellen Zeiten gut angenommen” freut sich Josep Oliver.

Nachhaltig in die Zukunft

Ein weiterer Aspekt: Nachhaltigkeit. Die 2017 eingeweihte neue Firmenzentrale mit Sonnenkollektoren auf dem Dach wird komplett betrieben mit erneuerbarer Energie. Und auch Umweltbewusstsein wird groß geschrieben. Nachhaltigkeit in Anbau und Produktion ist kein Versprechen, sondern bereits jetzt stammen viele der verarbeiteten Produkte aus Biozertifiziertem Anbau oder werden so natürlich wie möglich angebaut. “Wir reden mit allen kooperierenden Landwirten und überzeugen sie von unserer Philosophie”, so Hilli Holzberger. Ein weiterer, immer intensiver auszubauender Bereich sind vegane und zuckerfreie Produkte. “Schon jetzt haben wir einige vegane Lebensmittel wie Brotaufstriche und Cremes im Angebot, aber die Nachfrage steigt und wir werden sie bedienen.”

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Infos:
www.fetasoller.com, www.mercatmallorca.es 

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