Der ehemalige russische Präsident Dmitry Medwedew hat den wahrscheinlichen nächsten Kanzler Deutschlands, Friedrich Merz, mit dem ehemaligen Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels verglichen.
Medwedew, der jetzt als stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates fungiert, sagte, dass Merz in einem Beitrag auf Telegramm am Donnerstag „schon wie Goebbels lügt“.
„Du fängst schlecht an, Fritz!“ schrieb Medwedew und benutzte dabei einen abwertenden russischen Begriff für Deutsche.
Er sagte auch, er hoffe, dass Merz wie Nazi-Deutschland 1945 besiegt werde.
Die Kommentare folgten auf Merz‘ Behauptung am Dienstag im deutschen Parlament, dass der russische Präsident Wladimir Putin einen „Krieg der Aggression gegen Europa“ führe und auf hybride Angriffe auf europäische Infrastruktur und Desinformationskampagnen hinwies.
Merz‘ Behauptung erfolgte während einer Abstimmung über eine Verfassungsreform zur Finanzierung einer massiven Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben als Reaktion auf Russlands laufenden Krieg in der Ukraine.
Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und hatte auch Amtszeiten als Ministerpräsident.
Er hat seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 regelmäßig westliche Führer öffentlich kritisiert.
Deutscher Think Tank als ‚unerwünscht‘ erklärt
Auch am Donnerstag erklärte Russland den deutschen Think Tank „Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik“ (DGAP) zu einer „unerwünschten“ Organisation.
Der Schritt wurde von der Generalstaatsanwaltschaft in Moskau angekündigt, die sagte, die DGAP diskreditiere die Außen- und Innenpolitik Russlands.
Die Staatsanwälte warfen dem bekannten Institut vor, Sanktionen gegen Moskau und militärische sowie finanzielle Hilfe für die Ukraine zu unterstützen.
Die Einstufung entspricht einem Verbot von Aktivitäten in Russland.
Russische Experten, die mit dem Think Tank zusammenarbeiten, könnten gesetzlich bestraft werden.
Die russische Justiz hat seit Beginn des Konflikts in der Ukraine mehrere deutsche Organisationen als unerwünscht eingestuft, darunter das Deutsche Historische Institut Moskau und die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde.
Die DGAP zielt darauf ab, Debatten über Außenpolitik in Deutschland zu beeinflussen.
Stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates und ehemaliger russischer Präsident Dmitry Medwedew spricht bei einer Ratssitzung in Moskau. -/Kremlin/dpa