Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Moshe Ya’alon hat Israel in einem Interview mit dem israelischen Sender Kan des „ethnischen Säuberung“ im Gazastreifen beschuldigt. Ya’alon, der von 2013 bis 2016 Verteidigungsminister war, sprach von angeblichen israelischen Plänen, palästinensische Bewohner aus dem nördlichen Gazastreifen zu vertreiben und stattdessen israelische Siedlungen dort zu errichten. Er sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandanten, die im nördlichen Gazastreifen eingesetzt seien und sehr besorgt über die Situation seien. „Sie werden in lebensbedrohliche Situationen gebracht, sie stehen vor moralischen Dilemmata“, sagte er und fügte hinzu, dass sie auch vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden könnten. Israel begehe Kriegsverbrechen im Gazastreifen, sagte Ya’alon. Seine Äußerungen wurden von der rechtskonservativen Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu als „bösartige Lügen“ verurteilt. Mitglieder der extremen Rechten in der israelischen Regierung haben wiederholt für die Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen plädiert, aber dies ist keine offizielle Regierungspolitik.