Der Ministerpräsident des norddeutschen Bundeslandes Niedersachsen wird im Mai zurücktreten, wie die dpa am Dienstag erfuhr.
Stephan Weil, von der Mitte-Links-Partei Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), wird voraussichtlich am Dienstag seinen Rücktritt bekanntgeben, nachdem er das Bundesland seit 2013 führt.
Der 66-jährige, ehemalige Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, ist der drittälteste Ministerpräsident in Deutschland.
Der Schritt kommt zwei Jahre vor den Landtagswahlen in Niedersachsen 2027, bei denen die SPD einen Kampf um die Kontrolle in einer ihrer traditionellen Machtbasen führt.
Die Partei liegt in dem Bundesland regelmäßig über 30% der Stimmen, trotz des Rückgangs auf den dritten Platz mit 16,4% bei der nationalen Parlamentswahl im Februar.
Weil soll als Ministerpräsident und SPD-Chef in Niedersachsen vom Wirtschaftsminister des Landes, Olaf Lies, abgelöst werden.
Der 57-jährige Lies wurde vor mehr als einem Jahrzehnt knapp von Weil in einem Führungsrennen besiegt, hat aber nun die Möglichkeit, eine Regierung in Hannover zu führen.
Politiker aus Niedersachsen dominieren die oberen Etagen der SPD, darunter Verteidigungsminister Boris Pistorius und Parteivorsitzender Lars Klingbeil, der die Verhandlungen mit dem konservativen Lager über die Bildung der nächsten Bundesregierung in Berlin führt.
Der scheidende Kanzler Olaf Scholz wurde ebenfalls im Bundesland geboren, bevor er Bürgermeister der Stadtstaat Hamburg wurde.