
Diese und einige andere Fragen versuchen wir in diesem Artikel etwas näher zu erläutern.
So gern wie wir alle wieder zur Tagesordnung übergehen wollen, es geht nicht. Der COVID-19 Virus aus der Familie der Corona-Viren hat uns in seinen furchtbaren Bann geschlagen. Und der Stand der Pandemie bei Redaktionsschluss (25. März, morgens) lässt wenig Honung auf ein baldiges Ende aufkommen: In ganz Spanien gibt es über 42.000 Infizierte und knapp 3.000 Tote, auf den Balearen sind es aktuell sind es bislang knapp 500 Fälle und 13 Tote. Zum Vergleich: Allein in Madrid beklagt man schon über 12.000 Infizierte und knapp 1.300 Tote.
Regeln in Deutschland und Spanien
In Deutschland ist noch immer keine generelle Ausgangssperre, sondern nur eine Kontaktsperre beschlossen worden – und das trotz 33.000 Infizierten (Stand 25. März, morgens). Aber am 22. März gab es eine klare Aufforderung von Angela Merkel, in der sie die Bevölkerung bat einige Regeln zu beachten, die einer Ausgangssperre gleichkommen. Unterschied zu Spanien: diese ist weitaus lockerer, so darf man sich weiterhin alleine oder höchstens als Familie draußen aufhalten oder Outdoor Sport treiben. Das Glück der Deutschen: eine im Vergleich zu anderen Ländern gut ausgestattete medizinische Versorgung. In Spanien ist offziell der verhängte Alarmzustand inklusive Ausgangssperre bis Mitte April verlängert worden – aber man rechnet mit einer weiteren Verlängerung, ja sogar einer Verschärfung der Maßnahmen. Und das ist auch gut so! Fakt ist laut diversen Wissenschaftlern: Wenn sich alle Länder einig wären und eine länderübergreifende Quarantäne, also radikale Ausgangssperre verhängen würden, wäre der Spuk in wenigen Wochen komplett vorbei, da der Virus keine neuen “Wirte” mehr finden und einfach aufhören würde, zu existieren. Er hungert sozusagen aus. Aber dies ist eine Wunschvorstellung und weit ab von jeder Realität.

Die Karte der Johns Hopkins Universität
Diese Website hat vermutlich weltweit die höchsten Klick-zahlen: https://gisanddata.maps.arcgis.com/ apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6. Sie wird von dem Corona Virus Resourcecenter des Bereiches Johns-HopkinsMedicine präsentiert und zeigt die Corona-Fälle aller Länder der Erde in Echtzeit. Diese Karte wird auch von den Gesundheitsbehörden vieler Länder und von allen Medien zur Darstellung der Coronakrankheit benutzt. Die Johns Hopkins University ist eine private Spitzenuniversität in den USA, gegründet 1876. Insgesamt sind mit der Universität bis dato 37 Nobelpreisträger verbunden. Die Universität wird in den gängigen internationalen Hochschulrankings jeweils den 20 respektive 10 besten Universitäten der Welt zugerechnet und zählt zu den prestigeträchtigsten Hochschulinstitutionen des Landes. Apropos: In Bezug auf spanische Regionen ist die Homepage des Gesundheitsministeriums die richtige Wahl – https://covid19.isciii.es/

Händewaschen, Abstand halten, zuhause bleiben
Was ist daran so schwer, dass man es immer noch gebetsmühlenartig ständig wiederholen muss? Drei simple Empfehlungen, die wirklich jeder befolgen kann. Was aber bewirkt das Händewaschen mit Seife beim Virus? Natürlich kann man sich nicht direkt durch Hände infizieren, aber durch Berührungen von Augen, Nase und Mund gelangt der Virus in den Körper. Deshalb ist Waschen so wichtig. Ob Sie kaltes oder warmes Wasser verwenden, spielt dabei keine Rolle. Seife und Wasser sind nicht nur viel günstiger als die Desinfektionsmittel, sondern auch viel effektiver im Kampf gegen Viren und Keime. Das Coronavirus besteht – wie die meisten behüllten Viren – aus drei Hauptbestandteilen: Eiweiß, Fett (Lipide) und Erbinformation. Seife besteht aus wasseranziehenden (hydrophilen) und wasserabweisenden (lipophilen) Bestandteilen. Die lipophilen Substanzen sind den Lipiden des Coronavirus strukturell ähnlich und sorgen dafür, dass beim Hände waschen (mindestens 20-30 Sekunden und alle Bereiche der Hand) die Schutzschicht des Erregers vollständig aufgelöst wird. Auf diese Weise zerfällt das Virus und wird einfach durch das Wasser weggespült.
Wie lange überlebt der Corona-Virus auf welcher Fläche?
Aluminium: 2-8 Stunden
Latex: bis zu 8 Stunden
Pappe, Papier: 24 Stunden
Stahl: 3 Tage
Holz: 4 Tage
Glas: 4 Tage
Plastik: 5 Tage
Keramik: 5 Tage
Generell übertragen nicht-poröse Oberflächen wie Türgriffe und Tischplatten besser den Virus. Poröse Oberflächen – wie Geld, Haare und Stoff – erlauben es den Viren nicht, so lange zu überleben, weil die kleinen Zwischenräume oder Löcher in ihnen die Mikroben einfangen und ihre Übertragung verhindern können. Auch das Smartphone, mit all seinem Glas und Aluminiumgehäuse, kann Viren übertragen und sollte regelmäßig desinfiziert werden. Dies kann beispielsweise durch Lösungen passieren, die 62% bis 71% Ethanolalkohol, 0,5% Wasserstoffperoxid oder 0,1% Natriumhypochlorit enthalten.
Notfallnummer
Rufen Sie bitte NICHT mehr die Nummer 061 bei Coronavirus-Verdachtsfällen an, denn diese Nummer soll wieder NUR als reguläre Notfallnummer für beispielsweise Verkehrsunfälle oder andere medizinische Notfälle verwendet werden. Für Corona-Tests und andere Fragen zum Virus sollte man auf den Balearen nun die Nummern 902 079 079 oder 971 437 079 anrufen.
Kriminell oder unsozial
Bitte trauen Sie nicht angeblich vom Gesundheitsamt beauftragten Corona-Virus-Kontrolleuren in Schutzanzügen, die Ihnen einen eingeschweißten, daher unleserlichen (gefälschten) Ausweis vor die Nase halten und Ihre Wohnung kontrollieren wollen. Das sind Diebe! Achtung, nicht in die Wohnung oder das Haus lassen! Lassen Sie die Finger von angeblichen Mittelchen, die helfen und angeblich schon von der chinesischen Regierung erfolgreich eingesetzt worden wären. Merken Sie sich jetzt alle Firmen, die offenbar mit windigen Angeboten Profit aus der Notsituation schlagen wollen. Apropos: so sicher, dass neun Monate nach dem Beginn der Ausgangssperre mehr Babies geboren werden, ist leider auch, dass sich Menschen bei längerer “Kasernierung” auf den Geist gehen – und darüber hinaus: die häusliche Gewalt hat leider zugenommen!
Martina Zender