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Investing.com — Goldman Sachs hat seine sieben wichtigsten makroökonomischen Prognosen für das Jahr 2025 skizziert und prognostiziert ein Jahr, das von nachlassenden Finanzbedingungen, weiteren Zinssenkungen und geopolitischen Unsicherheiten geprägt sein wird.
Die Investmentbank erwartet unterschiedliche Wachstumspfade zwischen den USA, dem Euroraum und China, wobei die USA voraussichtlich ihre entwickelten Marktpartner übertreffen werden.
1) Globales BIP-Wachstum: Goldman Sachs prognostiziert ein solides globales reales BIP-Wachstum von 2,7% gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2025, getrieben von steigenden realen verfügbaren Haushaltseinkommen und lockereren Finanzbedingungen.
Der Bericht hebt die Rolle von Zinssenkungen hervor und fügt hinzu, dass „das Wachstum der USA voraussichtlich weiterhin das seiner entwickelten Marktpartner übertreffen wird, da sein Produktivitätswachstum deutlich stärker ist.“ Die Kerninflation wird erwartet, dass sie bis Ende 2025 in den entwickelten Märkten wieder die Zielwerte erreicht.
2) Wirtschaftsausblick der USA: Goldman erwartet ein überkonservatives US-BIP-Wachstum von 2,4% im Jahr 2025, unter Berufung auf robustes Einkommenswachstum und finanzielle Lockerung. Die Kern-PCE-Inflation soll bis Dezember 2025 auf 2,4% sinken, „was eine weitere Abkühlung der Inflation bei Mieten und eine Entspannung des Lohndrucks, aber einen moderaten Schub durch höhere Zölle“ widerspiegelt.
Die Bank prognostiziert auch, dass die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende auf 4% sinken wird.
3) Geldpolitik der Federal Reserve: Goldman Sachs erwartet, dass die Federal Reserve im Jahr 2025 drei Zinssenkungen durchführen wird, wobei die erste Senkung um 25 Basispunkte im März erfolgt, gefolgt von weiteren Senkungen im Juni und September.
Dies würde den Terminalzinssatz auf 3,5-3,75% bringen. Die Bank erwartet auch, dass die Fed ihre Bilanzverkürzung im Januar reduziert und sie bis zum zweiten Quartal 2025 abschließt.
4) Wachstum im Euroraum: Goldman prognostiziert ein unterkonservatives BIP-Wachstum von 0,8% für den Euroraum, was „anhaltende strukturelle Gegenwinde im verarbeitenden Gewerbe“ aufgrund hoher Energiepreise und des Wettbewerbsdrucks aus China widerspiegelt.
Fiskalische Straffungen und Handelspolitikunsicherheiten sollen das Wachstum belasten. Die Inflation wird bis zum Jahresende auf 2% zurückkehren, mit einer allmählichen Abkühlung der Dienstleistungsinflation.
5) Ausblick auf die EZB-Politik: Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich aufeinanderfolgende 25 Basispunkte Zinssenkungen vornehmen, wodurch der Leitzins bis Juli 2025 auf 1,75% sinkt. Goldman weist jedoch auf mögliche Abwärtsrisiken hin und warnt davor, dass „schnellere und tiefgreifendere Senkungen“ erforderlich sein könnten, wenn das Wachstum und die Inflation weiter nachlassen.
6) Wirtschaftsabschwächung in China: In China prognostiziert Goldman Sachs, dass das reale BIP-Wachstum im Jahr 2025 auf 4,5% sinken wird, da die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die schwache inländische Konsumnachfrage, die Probleme auf dem Immobilienmarkt und die Auswirkungen höherer US-Zölle nicht vollständig ausgleichen können.
„Langfristig bleiben wir hinsichtlich der Wachstumsaussichten Chinas vorsichtig, angesichts mehrerer struktureller Herausforderungen, darunter sich verschlechternde demografische Daten, ein mehrjähriger Trend zur Entschuldung und das De-Risikoing globaler Lieferketten“, bemerkte die Wall Street-Firma.
7) US-Politik und geopolitische Risiken: Schließlich rät Goldman Investoren, US-Politikänderungen und geopolitische Entwicklungen genau zu verfolgen, insbesondere wenn Donald Trump eine zweite Amtszeit sichern sollte.
Zu den wichtigsten Risiken gehören höhere Zölle auf China und Autos, eine niedrigere Einwanderung, Steuersenkungen und regulatorische Rücknahmen.
Goldman warnt davor, dass während Steuersenkungen das Wachstum ankurbeln könnten, „der Druck durch höhere Zölle“ diese Gewinne ausgleichen könnte, wobei Europa und China größere wirtschaftliche Einbußen erleiden würden. Der Bericht weist auch auf Risiken hin, die aus der Situation im Nahen Osten, dem Russland-Ukraine-Krieg und den Beziehungen zwischen den USA und China resultieren.
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